Mitte Februar wurde in Essen eine weiterführende Studie vorgestellt, die Hintergründe und Dynamiken der sexualisierten Gewalt in der Geschichte des Bistums Essen untersucht hat. Im Unterschied zu bereits abgeschlossenen juristischen Untersuchungen, verfolgt diese Studie einen sozialwissenschaftlichen Ansatz, mit dem nach einem Gesamtblick auf die Missbrauchsgeschichte des Ruhrbistums ausgewählte Fälle multiperspektivisch untersucht wurden. Darüber hinaus nahmen die Wissenschaftler den Umgang der Verantwortlichen des Bistums mit Betroffenen, Tätern sowie den jeweiligen Gemeinden oder Einrichtungen intensiv in den Blick. Neben der Untersuchung zahlreicher Akten wurden rund 60 ausführliche persönliche Interviews geführt.
Wie konnte und kann es zu sexualisierter Gewalt im Bistum Essen kommen – und wie kann diese Gewalt bestmöglich verhindert werden? Diesen Fragen hat sich das Bistum Essen mit der Beauftragung einer sozialwissenschaftlichen Studie gestellt, deren Ergebnisse nun vorliegen. Nach den bereits erfolgten, vor allem juristisch orientierten, Aufarbeitungen des Missbrauchsskandals hat diese weiterführende Studie nun die systemischen und strukturellen Hintergründe sowie die damit verbundenen Dynamiken untersucht, die sexuellen Missbrauch durch Kleriker und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Essen begünstigt haben.
Das Bistum Essen präsentiert nach der Vorstellung der sozialwissenschaftlichen Aufarbeitungsstudie zu sexualisierter Gewalt nun die zentralen Ergebnisse Interessierten in den Städten und Kreisen des Bistums. Im März und April wird in zehn Städten des Ruhrgebiets, des märkischen Sauerlandes und des Ennepe-Ruhr-Kreises Mitglieder der Bistumsleitung, wie Generalvikar Klaus Pfeffer, Personalchefin Christiane Gerard, Judith Wolf, Leiterin des Ressorts Kulturentwicklung oder der Leiter des Ressort Kirchenentwicklung, Markus Potthoff, Stellung zu der Studie und den Empfehlungen beziehen und mit den Gästen ins Gespräch kommen. Eine Anmeldung zu den Informationsveranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenen – und Familienbildung (KEFB) organisiert werden, ist nicht nötig. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Der Termin für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid ist der Folgende:
26. März, 17 Uhr, Pfarrsaal St. Medardus und Joseph in Lüdenscheid, mit Generalvikar Klaus Pfeffer
Quelle des Textes: Bistum Essen, angepasst am 08.03.2023 bzgl. der Vorstellung der Studie im Kreisdekanat